Anleihen-Barometer: Jeweils 3 Sterne für PORR-Hybridanleihen
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In einem aktuellen Anleihen-Doppel-Barometer bewerten die Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG die beiden Hybrid-Anleihen (mit den Wertpapierkennnummern A19CTJ und A28TAL) der PORR AG als „durchschnittlich attraktiv“ mit jeweils 3 von 5 möglichen Sternen
Aufgrund der im letzten Jahr begonnen Konsolidierung des Wachstums und der strategisch selektiveren Akquisitionspolitik sei die PORR-Gruppe als führendes Bauunternehmen bei Infrastrukturinvestments mittel- bis langfristig gut aufgestellt, so die Analysten. Kurzfristig seien zudem die Weichen bereits frühzeitig gestellt und ein finanzielles Polster aufgebaut worden, um der Covid-19 Krise entgegenzuwirken.
5,50%-PORR-Hybridanleihe 2017/22
ANLEIHE CHECK: Die im Februar 2017 emittierte Hybridanleihe der PORR AG ist mit einem Zinskupon von 5,50% p.a. (Zinstermin jährlich 06.02.) ausgestattet und hat eine unbefristete Laufzeit. Im Rahmen der Anleiheemission wurden insgesamt 125 Mio. Euro platziert.
Erster Rückzahlungstermin ist der 06.02.2022 zu einem Rückzahlungskurs von 100,0% des Nennwertes. Ab dem 06.02.2022 ist die Anleihe variabel verzinst (5-Jahres ISDAFIX2 Swapsatz zzgl. Zinsaufschlag von 10,312% p.a.). Aufgrund der deutlich steigenden Verzinsung ab dem Jahr 2022 ist bei planstabiler Entwicklung von einer Rückzahlung der Anleihe zum erstmöglichen Termin auszugehen.
5,375%-PORR-Hybridanleihe 2020/25
ANLEIHE CHECK: Die im Februar 2020 emittierte Hybridanleihe der PORR AG ist mit einem Zinskupon von 5,375% p.a. (Zinstermin jährlich 06.02.) ausgestattet und hat eine unbefristete Laufzeit. Im Rahmen der Anleiheemission wurden insgesamt 150 Mio. Euro platziert.
Erster Rückzahlungstermin ist der 06.02.2025 zu einem Rückzahlungskurs von 100,0% des Nennwertes. Ab dem 06.02.2022 ist die Anleihe variabel verzinst (5-Jahres ICESWAP2 Swapsatz zzgl. Zinsaufschlag von 10,641% p.a.). Aufgrund der deutlich steigenden Verzinsung ab dem Jahr 2025 ist bei planstabiler Entwicklung von einer Rückzahlung der Anleihe zum erstmöglichen Termin auszugehen.
Beide Hybridanleihen sind aufgrund definierter Bedingungen für die Zinszahlungen, deren Eintritt von der PORR AG bewirkt bzw. verhindert werden können, als Eigenkapital-Instrumente einzustufen. Die Anleihen sind nachrangig gegenüber allen anderen bestehenden und zukünftigen nicht nachrangigen Verbindlichkeiten der Emittentin.
Finanzkennzahlen 2019
Die PORR-Gruppe erbrachte 2019 eine Produktionsleistung von rund 5,57 Mrd. Euro, die fast unverändert zur Vorperiode war (2018: 5,59 Mrd. Euro). Österreich und Deutschland wuchsen dagegen insgesamt um 2,5% und erwirtschafteten einen Großteil der Leistung und bleiben die zwei wichtigsten Märkte. Die PORR schloss das Jahr 2019 zudem mit einem hohen Auftragsbestand von über 7 Mrd. Euro ab, was in etwa dem sehr guten Vorjahresniveau entspricht. Die gefüllte Auftragspipeline zeigt laut Analysten trotz anspruchsvollem Marktumfeld den positiven, mittelfristig anhaltenden Markttrend. Der Auftragseingang reduzierte sich zwar um 12,5% auf 5.5 Mrd. Euro, PORR ist allerdings durch den hohen Auftragsbestand in der Lage, eine strategisch selektivere Akquisitionspolitik zu betreiben. Dieses Ergebnis spiegelt den strategischen Fokus auf Konsolidierung nach Jahren des Wachstums wider. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) konnte um 1,3% auf 222,3 Mio. Euro gesteigert werden, das Ergebnis vor Steuern (EBT) für das Geschäftsjahr 2019 fiel dagegen um 57,6% auf 37,4 Mio. Euro nach 88,1 Mio. Euro im Vorjahr.
Die Eigenkapitalquote zum 31.12.2019 verringerte sich auf 16,3% (31.12.2018: 19,9%). Hauptgrund hierfür ist die Steigerung der Bilanzsumme auf 3,67 Mrd. Euro (31.12.2018: 3,12 Mrd. Euro). Der Anstieg der Bilanzsumme um 17,7% ist insbesondere auf die Erhöhung der liquiden Mittel, welche um 260,9 Mio. Euro auf 581,9 Mio. Euro gesteigert wurden, sowie auf die Erstanwendung von IFRS 16 zurück zu führen. Der Free Cashflow konnte trotz gestiegener Investitionstätigkeit gegenüber dem Vorjahr um 21,3 Mio. Euro auf 307,5 Mio. Euro gesteigert werden. Hauptgrund hierfür ist die Verbesserung des Working Capital Managements. So konnte die absolute Zunahme der Forderungen deutlich reduziert werden und wurde somit durch den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mehr als kompensiert. Die Nettoverschuldung konnte per 31. Dezember 2019 gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Mio. Euro leicht gesenkt werden. Sie liegt unter Berücksichtigung der Erstanwendung von IFRS 16 (198,9 Mio. Euro) bei rund 345,7 Mio. Euro. Um diese gute Liquiditätsbasis in Vorbereitung auf die Covid-19 Krise zu sichern, haben der Vorstand und der Aufsichtsrat der PORR AG beschlossen, in diesem Jahr keine Dividende zu zahlen (2018: 43 Mio. Euro).
Folgen der Corona-Krise
Ein belastbarer Ausblick für 2020 ist in der aktuellen Situation seitens der PORR AG nicht möglich. Die wirtschaftlichen Folgen für die Profitabilität der PORR werden im Wesentlichen von der Dauer der Krise, den konjunkturellen Entwicklungen in den betroffenen Ländern und den Maßnahmen seitens der öffentlichen Hand abhängen. Wobei nach Meinung der KFM-Analysten für den letzteren Punkt gerade Infrastruktur Investments prädestiniert wären, da sich in vielen Ländern in den letzten Jahren ein Investitionsstau angesammelt hat, der nun durch gezielte Konjunkturmaßnahmen abgebaut werden könnte.
INFO: Die PORR-Gruppe mit Sitz in Wien ist eines der führenden Bauunternehmen in Europa mit über 20.000 Mitarbeitern. Das Leistungsspektrum der PORR-Gruppe umfasst vom Wohnbau bis hin zu komplexen Infrastrukturprojekten alle Bereiche der Bauwirtschaft.
Anleihen Finder Redaktion.
Titelfoto: pixabay.com
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