Was ist bei der Ekotechnika los? – Konzernergebnis in 2013/14: minus 21,1 Millionen Euro – EBIT fällt um 77,5 Prozent – Eigenkapital: minus 50 Millionen Euro – Anleihe-Handel ausgesetzt
Die Ekotechnika GmbH hat nach dem geplanten finanziellen Restrukturierungskonzept auch die vorläufigen Konzernzahlen für das Geschäftsjahr 2013/2014 (endet bei Ekotechnika zum 30.09.2014) veröffentlicht.
Konzernergebnis von minus 21,1 Millionen Euro
Das Agrar-Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2013/2014 ein Gesamtergebnis von minus 21,1 Millionen Euro erwirtschaftet, wovon etwa 8,9 Millionen Euro auf Währungseinflüsse zurückzuführen seien. Im Vergleich dazu lag das Vorjahresergebnis bei minus 0,7 Millionen Euro.
Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei im vergangen Geschäftsjahr um 77,5 Prozent auf 3,8 Millionen Euro gefallen. Darin seien Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 10,5 Millionen Euro enthalten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sei von 19,4 Millionen Euro um 10,0 Prozent auf 17,6 Millionen Euro gesunken, berichtet Ekotechnika.
Der Konzernumsatz habe in 2013/2014 bei 172,5 Millionen Euro gelegen und somit insgesamt 18,8 Prozent unter dem Vorjahreswert von 212,4 Millionen Euro.
Eigenkapital von minus 50 Millionen Euro
Auf Ebene der Einzelgesellschaft, Ekotechnika GmbH, habe das Unternehmen im Zuge der negativen Geschäftsentwicklung umfangreiche Darlehensforderungen gegenüber den Tochtergesellschaften in Russland sowie den bilanzierten Wert dieser Beteiligungen deutlich reduziert. Für die Ekotechnika GmbH habe sich dadurch zum 30.09.2014 ebenso wie zum 31.12.2014 ein vorläufiges Eigenkapital von minus 50 Millionen Euro ergeben.
Restrukturierung infolge des Rubelverfalls
Hauptursache für die negative Geschäftsentwicklung der Ekotechnika GmbH sei die deutliche Verschlechterung der Rahmenbedingungen infolge des Kursverfalls des russischen Rubels sowie des massiven Anstiegs der Finanzierungskosten. Aus diesem Grund habe die Ekotechnika Maßnahmen zur finanziellen Restrukturierung des Unternehmens beschlossen, über die die Anleihegläubiger Ende März 2015 abstimmen sollen.
Hier finden Sie die Einzelheiten zum Restrukturierungsprogramm der Ekotechnika GmbH.
Die offiziellen Geschäftszahlen des Unternehmens seien derzeit noch in einer abschließenden Prüfung. Der Abschluss werde unter der Prämisse der Unternehmensfortführung erstellt, die derzeit im Rahmen eines Sanierungsgutachtens überprüft werde. Sollte sich daraus ergeben, dass eine Unternehmensfortführung nicht möglich sei, können sich die genannten Zahlen noch deutlich verändern, so Ekotechnika.
DIU e.V. lehnt Restrukturierungsprogramm ab
Als Gründe nennt die DIU e.V.:
- 1. Die Anleihegläubiger haben der Gesellschaft 60 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Nach Durchführung der geplanten Maßnahmen würden sie nicht nur ihren Zins- und Rückzahlungsanspruch gegenüber der Gesellschaft verlieren, sondern auch lediglich als Minderheitsgesellschafter der in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Ekotechnika fungieren. Dies ist aus Sicht der DIU in keinem Fall hinnehmbar, insbesondere deshalb, weil auch nach der geplanten Restrukturierung überhaupt nicht feststeht, ob das Geschäftsmodell der Ekotechnika zukünftig profitabel betrieben werden kann.
- 2. Das Verfahren einer “Abstimmung ohne Versammlung” zeigt die geringe Wertschätzung der Unternehmensvertreter der Ekotechnika GmbH gegenüber ihren Kapitalgebern, denen in der Vergangenheit noch dazu regelmäßig vorgegaukelt wurde, dass es “keine ernsthaften Schwierigkeiten für die Anleihe” geben würde. Die DIU fordert deshalb die Verantwortlichen der Ekotechnika GmbH auf, umgehend eine Präsenzversammlung einzuberufen, in deren Rahmen es den geschädigten Anleiheinhabern möglich gemacht wird, in den direkten Dialog mit der Geschäftsführung treten zu können.
Der Handel der Ekotechnika-Anleihe ist derzeit ausgesetzt.
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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.
Foto: Ekotechnika GmbH
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Anleihe der Ekotechnika GmbH 2013/2018
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